Der Sturz eines Giganten? Microsofts IE verliert Marktanteile

Seitdem Microsoft mit seinem Internet Explorer den Konkurrenten Netscape Ende 1999 vom Markt gedrängt und somit den „Browserkrieg“ gewonnen hat, verbreitete sich der Browser immer weiter. Dabei wollte ihn nach seinem Erscheinen 1995 niemand kaufen, selbst als er verschenkt wurde war das Interesse gering. Erst mit der Integration des Browsers in das Windows-Betriebssystem kam der umstrittene Durchbruch. Im vergangenen Juni nutzen bereits 95,7 Prozent der Internet-Surfer den Internet Explorer (kurz IE). Mozilla und Netscape hingegen lagen gerade mal bei 3,21 Prozent.

Doch die ständig neu auftretenden Sicherheitslücken des Internet Explorers, der deshalb auch scherzhaft „Internet Exploder“ (Internet Sprengmittel) genannt wird, und die immer häufiger werdenden Umstiegsempfehlungen (zuletzt sogar von einer amerikanischen Regierungsbehörde) scheinen bei den Benutzern langsam zu einem Umdenken zu führen. So hat der IE innerhalb des letzten Monats knapp ein Prozent verloren und liegt nunmehr bei 94,73. Mozilla und Co. hingegen konnten zulegen und liegen nunmehr bei 4,05 Prozent. Zwar sind die Verluste für den IE nur sehr gering, es könnte aber die lang ersehnte Trendwende hin zu alternativen Browsern sein.

Auch die Programmierer des norwegischen Opera-Browsers, der von seinen Fans „The Rebel Browser“ genannt wird, wollen von dieser Trendwende profitieren. Mit so genannten „One-Click-Setups“ kann man Opera das Aussehen von Konkurrenz-Browsern wie dem Internet Explorer und dem Mozilla Firefox verpassen. Damit soll es Umsteigern besonders leicht gemacht werden. „Opera ist nicht nur der schnellste Browser der Welt, sondern auch der, der am meisten an die Bedürfnisse der User angepasst werden kann“, schwärmte Jon S. von Tetzchner, der Chief Executive Officer von Opera. Dennoch der Browser weiterhin im Schatten von Mozilla stehen, der bei vielen als der sicherste Browser gilt.

Wer übrigens wissen will, was Microsoft über seine Konkurrenz denkt, der sollte einmal „about:mozilla“ in das Adressfeld von IE eingeben. Der erscheinende „Blue Screen“ soll auf einen Systemabsturz anspielen. Bei Mozilla und Netscape folgt bei derselben Eingabe ein Zitat aus „The Book of Mozilla“, dass über die ungläubigen IE-Benutzer belehren soll.

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