Die ganze Vielfalt der Club-Kultur: Culture Club Vol. 3

„Club Rotation Vol. 29“, „Club Sounds Vol. 33“ oder „Dream Dance Vol. 34“: Man kann es ja eigentlich nicht mehr hören – schlechte Compilations mit noch schlechteren Tracks. Doch das es auch anders geht, beweist nun zum dritten Mal die Culture Club-Reihe. Hier gibt es statt Dance-Peinlichkeiten a la Scooter, Danzel, Starsplash oder Paffendorf lieber abwechslungsreichen Club-Sound der Marke Märtini Brös, Daft Punk oder den Freestylers gepaart mit Duran Duran, The Cure, den Beastie Boys oder De La Soul auf die Ohren.

Darüber hinaus steht hinter der Culture Club-Reihe der gleichnamige Club im belgischen Gent. 1997 von dem Trio Thierry Bogaert, Dirk De Ruyck und Rudy Victor Ackaert gegründet, mauserte sich der Club in den Folgejahren durch zahlreiche extravagante und zugleich legendäre Partys schnell zum Szene-Hot-Spot in Belgien und dem restlichen Europa.

Auf der dritten Ausgabe der gleichnamigen Compilation-Reihe zeichnen sich die DJs Starski & Tonic sowie TLP für die Zusammenstellung und das Mixen verantwortlich und beweisen dabei eindruckvoll ihr Können. Starski & Tonic, die schon seit sechs Jahren gemeinsam die Platten rotieren lassen, präsentieren in ihrem Set das Beste aus Electro, House, Italo, New Beat, Rock, Funky Grooves, Disco und Dark Pop: Märtini Brös treffen dabei auf Duran Duran, Soulwax, The Cure oder Bronski Beat.

TLP, seines Zeichens Culture-Club-Resident-DJ der ersten Stunde, widmet sich auf der zweiten CD wiederum den Urban Grooves, HipHop, Reggea, Soul, Dancehall und House Music: De La Soul meet Dizzee Rascal, N.E.R.D., Beenie Man oder die Beastie Boys. Beide Sets leben vor allem von den kleinen Überraschungsmomenten, wenn beispielsweise die 90er Jahre Skandalpopper von Army of Lovers mit „Crucified“ auf den Kultsong der 80er namens „Conga“ von Miami Sound Machine treffen oder wenn nach Ini Kamozes „Hot Stepper“ die ersten Töne des berühmt berüchtigten Dancefloor-Füllers „Ring Ring Ring (Ha Ha Hey)“ von De La Soul ertönen. Man ist sozusagen hin und her gerissen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Gerade diese Mischung aus unzähligen, auf den ersten Blick nicht zueinander passenden Musikrichtungen und/oder Tracks, macht die Doppel-CD so hörenswert und zugleich immer wieder interessant. Zwar ist dieses Crossover-Mix-Verfahren nicht mehr das neuste, doch selbst nach dem zehnten Mal Hören macht sie immer noch Spaß. Wenn man heutzutage, in Zeiten des mp3-Downloads aus dem Internet, also noch auf die alt bewerten Compilations aus dem Laden zurückgreifen möchte, statt sich mit den herunter geladenen Tracks selber eine zusammenzustellen, sollte man doch bitte zu diesen Perlen wie die „Culture Club Vol. 3“ greifen – es lohnt sich!

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