Alternativlos ist Unwort des Jahres 2010

Das Wort „alternativlos“ ist das Unwort des Jahres 2010, entschied eine unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern, Journalisten und Schriftstellern. Auf Platz zwei landet das Wort „Integrationsverweigerer“ und auf dem dritten Platz die Formulierung „Geschwätz des Augenblicks“.

Die Jury aus Journalisten, Sprachwissenschaftlern und Schriftstellern wählte das Wort „alternativlos“ als Unwort des Jahres 2010. Der Begriff drücke unangemessen aus, dass es bei einer Problemsituation keine Alternativen gebe. Damit schließe das Wort auch die Notwendigkeit zur Diskussion und Argumentation aus, sagte Juror Schlosser.

Auf dem zweiten Platz der Unwörter des Jahres 2010 landet „Integrationsverweigerer“. Innenminister Thomas de Maizére (CDU) hat das Wort im letzten Jahr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Dabei unterstelle das Wort Integrationsverweigerer, dass Einwanderer im größeren Umfang selbst ihre Integration verweigerten, rügte die Jury. Zudem fehlten Untersuchungen die belegen, dass der Staat für die Eingliederung zu wenig tue, kritisierte die Jury.

Auf Platz drei landet die Formulierung „Geschwätz des Augenblicks“, ein Ausdruck vom Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano. Die Jury kritisierte, dass die Formulierung versuche die massiven Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche aus dem öffentlichen Licht zu schieben.

Die Jury hat die Begriffe aus 624 verschiedenen Vorschlägen aus dem In- und Ausland ausgewählt. Insgesamt erreichten die Jury 1123 Vorschläge.

Im Übrigen lautet das 10. Börsen-Unwort „Euro-Rettungsschirm“, welches zeitgleich in Düsseldorf bekannt gegeben wurde. Die Jury des Börsen-Unwortes kritisierte die „falschen, sogar illusionären Assoziationen“, die der Begriff Euro-Rettungsschirm wecken könnten. Denn finanztechnisch handele es sich bei dem Begriff Euro-Rettungsschirm eher um eine „Notkreditlinie auf Zeit“.

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