Zusatzbeiträge: Krankenkassen verlieren Kunden

Steigt der Preis, sinkt die Nachfrage. Diese BWL-These mussten Krankenkasse, die einen Zusatzbeitrag erheben, in ihren Finanzen verbuchen. Denn hunderttausende Kassenpatienten haben ihrer Versicherung aufgrund von Zusatzbeiträgen gekündigt. Einer Umfrage zufolge wechselten sie zu einer Krankenkasse ohne Zusatzbeitrag, wie etwa die Techniker Krankenkasse.

Weil einige Krankenkasse in finanzielle Schieflage geraten sind, bedienen sie sich den Notfallplans der Zusatzbeiträge. Doch die Kunden quittieren diese Maßnahme mit einer Kündigung: Im vergangenen Jahr haben hunderttausende Versicherte ihre Krankenkasse gewechselt, weil sie nicht bereit waren, die Zusatzbeiträge ihrer gesetzlichen Krankenkassenversicherung zu tragen. So musste etwa die Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) binnen zwölf Monaten einen Verlust von rund 460.000 Versicherte verzeichnen. Bei der KKH-Allianz ging die Zahl der Versicherten demnach um knapp 190.000 auf 1,86 Millionen zurück, berichtet die „Leipziger Volkszeitung“ nach einer Umfrage unter mehreren Kassen. Beide gesetzliche Krankenkassen verlangten von ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag von 8 Euro, um ihre finanziellen Lücken zu schließen.

Andere Krankenversicherungen hingegen haben besser gewirtschaftet oder eine finanzielle Durststrecke hingenommen, um Kunden zu gewinnen. So etwa die Techniker Krankenkasse, die von ihren Versicherten keinen Zusatzbeitrag verlangt: 339.000 Deutsche registrierten sich bei der TK als Neukunden, somit kann die TK 7,6 Millionen Versicherte verzeichnen. Die Barmer GEK konnte 100.000 neue Versicherte gewinnen. Auch die IKK Classic erhebt keinen Zusatzbeitrag, dort stieg die Mitgliedszahl um 46.000 auf 1,86 Millionen. Die Vereinigte IKK gewann knapp 26.200 Kunden und verbucht 1,65 Millionen Mitglieder.

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