Soziale Netzwerke haben hohes Suchtpotential

Eine Studie der Universität von Chicago ergab, dass soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter hohes Suchtpotential bergen. Der Drang nach Kommunikation im Internet sei sogar höher als der nach Zigaretten oder Alkohol. Hilfe zur Entwöhnung können spezielle Suchtkliniken geben, die auch mit natürlichen Heilverfahren arbeiten.

An der Studie der Booth Schoof of Business der Universität von Chicago nahmen 205 Erwachsene Teil, die Messgeräte trugen um deren Verlangen nach bestimmten Bedürfnissen zu messen. Insgesamt wurden 7.827 Verhaltensberichte über die täglichen Wünsche und Bedürfnisse der Propaneden übermittelt und von den Forschern ausgewertet. Die größten Bedürfnisse verspürten die meisten Teilnehmer nach Schlaf und Sex, am schwersten fiel es ihnen dem Drang nach Medien und Arbeit nachzugehen. Der Hauptautor der Studie, Professor Wilhelm Hofmann erklärt die Ergebnisse der Studie: „Das moderne Leben liefert eine Vielzahl von Begierden, die häufig geprägt sind von Konflikten und Widerständen, letztere mit wechselndem Erfolg“.

Die Studie zeigte auch, dass das Verlangen nach Nikotin und Alkohol vergleichsweise niedrig ausfiel. Und das, obwohl diese Genussmittel als hohes Suchtpotential eingestuft wurden. Ebenfalls überraschte das Ergebnis, dass Schlaf und Freizeit sich als die problematischsten Bedürfnisse der Probanden über Tag zeigten. Dies sei ein Indikator, der zeigt, wie groß das Spannungsverhältnis „zwischen natürlichen Neigungen zu Ruhe und Entspannung und der Menge an Arbeit und anderen Verpflichtungen“, so Professor Hofmann. Im „Psychological Science-Magazin“ erschien die Studie „Desires and Cravings: Food, Money, Status, Sex“ mit allen ausführlichen Ergebnissen.

Dass der Wille, eine Sucht zu überwinden, alleine nicht ausreicht bestätigt Hofmann. Es könne zwar kurzzeitig gelingen, den Suchtmitteln zu widerstehen, doch später sei die Gefahr umso größer, den Verlockungen doch nachzugeben.

In einer Salzburger Suchtklinik werden die Patienten durch verschiedene Naturheilverfahren bei ihrer Entgiftung und Überwindung der Sucht unterstützt. So sollen klassische Akkupunktur, Atemübungen bei Panikattacken, Leber-Wickel zur Entgiftung, sowie Tees gegen die innere Unruhe und Schlafstörungen helfen. Der Projektleiter Stefan Brunnhuber bestätigt, dass die Patienten der Salzburger Psychiatrie II eindeutig von den Naturheilmitteln profitieren. Ebenso konnten laut Brunnhuber die Kosten für Medikamente – bei einer Verbesserung der Vorsorge – um die Hälfte reduziert werden.

Diese Artikel sind auch interessant: