Deutschland: Volle Strände und Stadtbäder an Pfingsten

Von der Ostsee bis zum Oberrhein ließen es sich die Menschen in Deutschland bei strahlendem Pfingstwetter gut gehen: Strandkörbe, Ausflugsdampfer, Biergärten und Straßencafés waren voll.

Große Feste wie der Karneval der Kulturen in Berlin und kleine wie das mittelalterliche Salzsiederfest in Schwäbisch Hall lockten Hunderttausende an. Berlin summte zu Pfingsten wie ein Bienenkorb: Den traditionellen Karneval der Kulturen besuchten über Pfingsten rund 1,8 Millionen Gäste. Allein beim traditionellen Festumzug am Sonntag wurden 900 000 Zuschauer gezählt.

Die Straßen Kreuzbergs waren voll mit Zuschauern, die zu Musik aus aller Welt feierten. Bei dem Umzug präsentierten 4200 Akteure aus mehr als 80 Ländern auf rund 100 Wagen oder in farbenprächtigen Formationen Musik- und Tanzstile, Kostüme und Masken.

An Wannsee, Müggelsee und auf der Spree und Havel tummelten sich Wassersportler. Erste mutige Schwimmer wagten sich in das noch kühle Wasser. Weniger kühne Wasserfreunde legten sich stattdessen in die Liegestühle am Bundespressestrand, Oststrand oder Strandbad Wannsee. Viele Touristen waren auch wegen des Endspiels um den Deutschen Fußball-Pokal oder der MoMa-Ausstellung gekommen. Zoo und Tierpark lockten mit Live-Musik von Jazz bis Gospel.

Am Pfingstmontag herrschte zum Abschluss des Magdeburger Stadtfestes dichtes Gedränge in der Innenstadt. Tausende Menschen pilgerten über die Festmeile. Die 10. Auflage des Magdeburger Stadtfestes hatte bereits am Freitagabend begonnen.

Nach wochenlangem Schmuddelwetter kurbelte die Pfingst-Sonne den Tourismus in Norddeutschland kräftig an. Die Hotels und Pensionen in Mecklenburg-Vorpommern waren nach Angaben des Landestourismusverbandes fast vollständig ausgebucht. An der Ostsee waren Strandkörbe, Freiluftlokale und Promenaden gut gefüllt, nur abgehärtete Naturen wagten sich in die an Schleswig-Holsteins Küsten etwa zwölf Grad frische Ostsee.

Einen Gästeansturm gab es auf Sylt. Bei der Wyker Dampfschiffs- Reederei herrschte großer Andrang bei den Überfahrten zu den nordfriesischen Inseln und Halligen. In Hamburg nutzten tausende Menschen die freien Tage für einen Spaziergang an Alster und Elbe oder für ein Picknick in einem der Parks. Paddler und Kanuten waren auf Fleeten, Kanälen und Teichen unterwegs.

Auch die bayerischen Biergärten und die baden-württembergischen Gartenlokale meldeten den ersten vorsommerlichen Gästeansturm. In der einstigen Reichsstadt Schwäbisch Hall lockte das historische Kuchen- und Brunnenfest der Salzsieder tausende Besucher an.

Die Polizei hatte am Montagmorgen bei Regensburg den Pfingstausflug eines Rollstuhlfahrers auf der Autobahn 3 beendet. Der 64-Jährige war in Richtung Nürnberg unterwegs. Polizeibeamte brachten den Rentner in sein Altenheim zurück. Da der Mann die Fortsetzung seines Ausflugs ankündigte, wurde sein Elektrorollstuhl zunächst einbehalten.

Zahlreiche Verkehrsunfälle von Motorradfahrern forderten am Pfingstwochenende in ganz Deutschland mehrere Todesopfer. Nach Polizeiangaben waren häufig Alkoholeinfluss oder überhöhte Geschwindigkeit im Spiel. Eine 26-jährige Autofahrerin wurde am Sonntag auf der A 3 in Richtung Köln von einem unbekannten Geländewagenfahrer von der Fahrbahn gedrängt und starb noch am Unglücksort. Wie die Polizei berichtete, beging der Unfallverursacher Fahrerflucht. Die A 3 in Richtung Köln wurde für die Dauer der Bergungsarbeiten komplett gesperrt.

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