High Heels verursachen Krampfadern

Frauen tragen gerne hohe Absätze. High-Heels wirken sexy und elegant, doch kann die Freude an den hohen Hacken schnell getrübt werden. Denn häufiges Tragen von High Heels kann Krampfadern verursachen. Wir verraten Ihnen was Sie beachten müssen um High-Heels aus aktuellen Schuhtrends tragen zu können und trotzdem auf das Wohl Ihrer Füße und Beine zu achten.

Eine brasilianische Studie belegt nun, dass das Tragen von High-Heels auf Dauer den Venen schaden kann. Für die Studie wurden die Beine von 30 Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren unter die Lupe genommen, die bisher keine Probleme mit Venen und Krampfadern hatten. Die aktive Bewegung von Knie und Sprunggelenk fördert unser Blut in den Beinen Richtung Herz. Die so entstehenden Muskelkontraktionen drücken die Venen regelrecht zusammen.

„Klappen, die es in regelmäßigen Abständen in den Venen gibt, agieren dabei wie Rückschlagventile und sorgen für einen gerichteten Blutstrom nach oben“, erklärt der Gefäßspezialist Heiko Weisser von der Universitätshautklinik in Heidelberg. „Funktionieren die Venenklappen nicht mehr richtig, kommt es zum venösen Rückfluss“, so der Spezialist. So fließt das Blut in die falsche Richtung.

Gefährlicher Blutstau
In der brasilianischen Studie zeigte sich, dass Plateauschuhe am schlechtesten abschneiden. Anhand des Restvolumens an Blut, der Muskelpumpfunktion, den venösen Rückfluss und der venösen Rückflussbehinderung konnten die Experten vergleichen wie sich welche Absatzhöhe auf die Venen auswirkt. Bereits eine Absatzhöhe von 3,5 Zentimetern führt zu einem Blutrestvolumen von 50 Prozent, gemessen an den Daten des Barfußlaufens. Bei einer Absatzhöhe von sieben Zentimetern liegt das gestaute Restblutvermögen bereits bei 60 Prozent.

„Durch das Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen wird die Beugung des Sprunggelenks behindert. Die Muskelpumpe fällt aus, das Blut staut sich zurück. Hat eine Frau, die oft High Heels trägt, dann noch eine Veranlagung zu lockerem Bindegewebe, sind Krampfadern programmiert“, erklärt Heiko Weisser. Wird dieser Prozess auf Dauer provoziert, können sogar tiefliegende Venensysteme geschädigt werden. „Frauen müssen aber nicht komplett auf High Heels verzichten: Die Dosis macht das Gift“, so der Mediziner.

Hilfe bei Krampfadern
Tauchen die hässlichen blauen Äderchen einmal auf, muss gehandelt werden. Die günstigste und einfachste Methode ist die sogenannte Schaumverödung. Dabei wird ein frisch aufgeschäumtes Medikament, das die Gefäßinnenhaut angreift in die Vene gespritzt. Das Gefäß wird dann verödet und verschwindet nach einiger Zeit.

In manchen Fällen sind jedoch mehrere Anwendungen nötig. „Allerdings sind Krampfadern eine Erkrankung wie Karies“, erläutert Gefäßspezialist Achim Mumme von der Klinik für Gefäßchirurgie und Leitender Arzt am Venenzentrum der Bochumer Universitätsklinik. „Einmal behandelt heißt nicht, dass die Krampfadern nicht an anderer Stelle wiederkommen“.

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