Klassisch smoother R&B vom US-Newcomer Houston

Der Titel des Debütalbums von Houston Summers IV, so sein vollständiger Name, lautet „It’s Already Written“ und bedeutet so viel wie: Es ist vorherbestimmt. Nachdem das Album direkt auf Platz 14 der Billboardcharts eingestiegen ist, sieht es tatsächlich auch so aus, als wäre es dem Newcomer aus Los Angeles vorherbestimmt, ein Superstar zu werden. Mitte September steht das Erstlingswerk auch bei uns in den Läden. Zuvor gibt es ab Ende August mit der ersten Single-Auskoppelung „I Like That“ einen kleinen Vorgeschmack darauf.

Auf dem Album präsentiert der 20-jährige Newcomer aus Los Angeles eine Mischung aus urbanem Rhythm & Blues, geschmeidigem Soul und gekonnten HipHop. Unterstützung bekommet er dabei unter anderem von Shootingstar Chingy, West-Coast-Legende Nate Dogg und Capitol-Newcomer I-20. Houston selbst ist sowohl ein begnadeter Sänger, dessen sinnliche Stimme bereits mit der von R. Kelly verglichen wurde, als auch ein exzellenter Rapper.

Die erste Single „I Like That“, die mit einer klassische Nate-Dogg-Hookline und einem gelungenen Beat aufwartet, der jeden Dancefloor in einen Hexenkessel verwandeln kann, wurde von einem großen Fast-Food-Konzern für eine weltweite Werbekampagne ausgewählt. In dem TV-Spot tritt Justin Timberlake auf, flankiert von High-Tech-Effekten und dem ins Ohr gehenden Groove des Songs. Kein Wunder, dass der Track, nachdem er schon zum massiven Radiohit avanciert war, auch noch wochenlang hoch in den Hot 100 der amerikanischen Singlecharts notierte.

Weitere potenzielle Club-Klassiker wären das Dancehall-inspirierte „Keep It On The Low“ sowie der von Latin angehauchte Song „Allright“. Hauptbestandteil des Albums sind aber die in klassischer R&B-Tradition gehaltenen Songs wie „What You Say“, „Ain’t Nothing Wrong“ und „My Promise“. Hier liegen überdies seine Wurzeln und finden sich seine Vorbilder wie Ready For The World, deren Balladenklassiker „Love You Down“ aus dem Jahre 1986 er nun für „It’s Already Written“ neu aufgenommen hat. Elegant funkig wird’s dann noch mal mit dem Song „Twizala“.

Das alles ist angenehm sparsam instrumentiert. Ein paar Samples, Beats, Streicher, Piano, Gitarre, seine Stimme und einige illustre Gäste – neben den schon erwähnten Nate Dogg, Chingy und I-20 sind das LeToya (Ex-Destiny’s Child) und der jamaikanische Dancehall-Star Don Yute – reichen allemal für eine rundum überzeugende Vorstellung, die auch Raum lässt für nachdenkliche Themen. In dem autobiographischen „Didn’t Give A Damn” etwa reflektiert Houston seine Kindheit, die geprägt war vom Fehlen des Vaters, der die Familie kurz nach Houstons Geburt verlassen hatte.

„It’s Already Written“ ist somit ein gelungenes, klassisches R&B-Album, welches allerdings nicht wirklich etwas Neues zum Vorschein bringt. Fans von R.Kelly und/oder Usher werden wohl auf ihre Kosten kommen, all diejenigen die nach neuen noch nicht da gewesenen Klängen des Rhythm & Blues Ausschau halten leider nicht.

Diese Artikel sind auch interessant: