Neuer James Bond: Charakter statt Spezialeffekte

Er ist der berühmteste Geheimagent der Filmgeschichte: James Bond 007. Jeder weiß, wie er seine Martinis trinkt, doch wer in die Fußstapfen des letzten Bond-Darstellers Pierce Brosnan treten soll, wissen selbst die Produzenten der Bond-Saga noch nicht. Genau dies ist auch der Grund, warum der geplante Kinostart nun um ein Jahr verschoben wird – frühestens 2006 können sich Bond-Liebhaber also wieder wegen dem Spion, den alle lieben, in die Kinos drängen.

Aber nicht nur das Gesicht von Bond soll sich im nächsten Streifen ändern. Vielmehr planen die Macher auf einen Großteil der Spezialeffekte zu verzichten und sich stattdessen vermehrt auf den Charakter von James Bond zu konzentrieren. Als literarische Vorlage soll der 1953 erschienene Roman „Casino Royale“ von Bond-Erfinder Ian Fleming dienen; in diesem hatte der Agent sein literarisches Debüt. „Casino Royale ist eine sehr interessante Wahl, weil es wahrscheinlich Flemings literarisch gelungenstes Werk ist“, weiß Andrew Lycett, der Biograph des 1964 verstorbenen Autoren. James Bond ist darin ein fragwürdiger Charakter, der seine professionelle und kalte Vorgehensweise durch elegantes und kultiviertes Auftreten kaschiert.

Dies ist allerdings nicht die erste Verfilmung des Romans. Schon 1967 wurde das Werk als Satire mit Staraufgebot verfilmt. Neben Orson Welles und Woody Allen war auch David Niven als in die Jahre gekommener Sir James Bond zu sehen – dennoch floppte der Film. Alle Hoffnungen scheinen auf dem neuen, noch nicht gefundenen Darsteller des Geheimagenten zu ruhen. Er muss zeigen, dass James Bond auch ohne Spezialeffekte funktioniert – oder „Casino Royale“ geht als zweifacher Flop in die Filmgeschichte ein.

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