Von Mixern zu Hightech-Geräten: „Stiftung Warentest“ wird 40

Vor genau 40 Jahren, also am vierten Dezember 1964, beschloss der Deutsche Bundestag die Gründung eines unabhängigen Testinstituts: Die „Stiftung Warentest“. Über ein Jahr verging, bis im April 1966 erstmals die Zeitschrift „DER test“ erschien, in der sich die Stiftung zunächst mit Nähmaschinen und Stabmixern auseinandersetzte. 1967 wurde die Zeitschrift eingestellt, erst 1971 erschien sie wieder unter dem gekürzten Titel „test“. Bis in die 90er setzte sich der Erfolg der Zeitschrift fort und die Auflage erreichte mit knapp einer Million Stück ihren Höhepunkt.

Kein Wunder, denn fast jeder Deutsche kennt die Stiftung, rund ein Drittel orientiert sich bei wichtigen Kaufentscheidungen sogar an ihren Testergebnissen. Mehr noch – für viele hat sie laut einer Forsa-Umfrage eine höhere Glaubwürdigkeit als die katholische Kirche, Greenpeace, das Rote Kreuz oder die Gerichte. In 4.000 Warentests wurden 72.000 Produkte überprüft, auch 1.200 Dienstleistungen waren bisher auf dem Prüfstand – Grund genug für die Stiftung ihr Jubiläum in einem feierlichen Festakt in Berlin zu feiern.

Für Kritiker jedoch steckt die Stiftung, die im juristischen Sinne eigentlich gar keine Stiftung ist, in der Midlife-Crisis. Nicht nur, dass in der Zeitschrift „test“ gänzlich auf Anzeigen und damit auf eine wichtige Finanzierungsmöglichkeit verzichtet wird, sondern zusätzlich sinkt auch die Auflage stetig, da sich die Kunden lieber über Zeitungen und den Rundfunk informieren, wo die Testurteile gerne zitiert werden. Auch das Umsatzplus von zuletzt 20 Prozent bei ihrem Online-Portal, bei dem man gegen Gebühr ältere Testberichte einsehen kann, täuschen über diese Finanzierungskrise nicht hinweg.

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