„Time“ kürt George W. Bush zur „Person of the Year 2004“

„Ein Präsident, ein Terrorist, ein Filmemacher – oder eine Person, die sie niemals erwartet hätten“ – so wurde in einem Fernsehspot im amerikanischen Nachrichtensender CNN auf die alljährlich vom „Time“-Magazin vergebene Würdigung „Person of the Year“ (früher: „Man of the Year“) hingefiebert. Ganz so überraschend war das Ergebnis dann aber doch nicht: US-Präsident George W. Bush wurde nach seinem erneuten Wahlsieg als „amerikanischer Revolutionär“ zur „Person of the Year 2004“ gekürt.

Damit folgt das „Time“-Magazin einer kleinen Tradition, immerhin wurde Bush auch nach seinem ersten Wahlsieg zur „Person of the Year 2000“ gewählt und wird damit erneut das Cover des Heftes zieren. Auch sein Vater konnte sich den Titel im Jahre 1990 sichern. Zur Begründung gab Jim Kelly, der Herausgeber von „Time“, an, dass Bush zwar Höhen und Tiefen durchwandern musste, seiner Politik dabei aber immer treu geblieben sei und das amerikanische Volk dadurch für seine Wiederwahl gewinnen konnte. Vergangenes Jahr war die „Person des Jahres“ übrigens ein namenloser Soldat, stellvertretend für seine Mitstreiter im Irak. In diesem Jahr standen unter anderem auch der erklärte Bush-Gegner Michael Moore und Mel Gibson zur Auswahl.

Ziel des vom Magazin vergebenen Titels ist es, diejenigen auszuzeichnen, die die Welt im entsprechenden Jahr maßgeblich verändert haben. Doch die seit 1927 vergebene „Ehrenbezeichnung“ stand schon des Öfteren in der Kritik, wurde immerhin auch Adolf Hitler zum „Man of the Year 1938“ ernannt. Auch Joseph Stalin wurde diese Würde zweimal zuteil, einmal 1939 und ein zweites Mal 1942. Doch wie Bush haben auch diese beiden die Welt verändert, wenn auch nicht zum Guten. „Ein Präsident, ein Terrorist, ein Filmemacher“ – George W. Bush vereinigt wohl mehr als nur eine dieser Bezeichnungen in seiner Person…

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