EU: Nach Helm-Pflicht nun auch Hemd-Pflicht für Bauarbeiter

Für die Einen sind sie ein Augenschmaus, für die Anderen ein Graus. Auf jeden Fall gehören sie zum Sommer wie die Sonne, das Eis und das Freibad. Die Rede ist von Bauarbeitern mit nacktem Oberkörper. Doch die soll es – wenn es nach dem Willen der EU geht – bald nicht mehr geben. Nicht etwa aus ästhetischen Gründen, sondern – wie könnte es anders sein – der Gesundheit wegen. „Um das Hautkrebsrisiko zu verringern“, lautet die offizielle Begründung aus Brüssel. Denn schließlich liegen Hauterkrankungen im Spitzenfeld der Berufskrankheiten. Und nicht nur dort – jährlich erkranken rund 100.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs, 2.500 sterben pro Jahr daran.

Nach der Helm-Pflicht nun also auch die Hemd-Pflicht – betroffen davon wären aber nicht nur Bauarbeiter: „Es gibt in Brüssel solche Überlegungen und sie betreffen alle Tätigkeiten unter freiem Himmel“, so Robert Rath, Mitarbeiter beim Berliner Landesamt für Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie Technische Sicherheit. Mehr noch – die EU-Abgeordneten wollen einen Lichtschutzfaktor verordnen. Konkret hieße das, dass sich jeder betroffene Arbeiter einer Risikoanalyse unterziehen müsste. Je heller dann also die Haut des Arbeiters wäre, desto kürzer wäre auch die erlaubte Arbeitszeit im Freien.

Wenig begeistert sind natürlich die Bauarbeiter von dieser geplanten Verordnung. Denn sie müssen nicht nur bei brütender Hitze in der prallen Sonne arbeiten, sondern haben zum Beispiel beim Asphaltieren noch mit zusätzlichen, künstlichen Hitzequellen zu kämpfen. Doch noch hat das EU-Parlament die Verordnung nicht beschlossen – es gibt also weiterhin Hoffnung für die Bauarbeiter und ihre weiblichen Fans…

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