Britische Schüler glauben: Madonna ist Wissenschaftlerin

Christoph Kolumbus, Leonardo da Vinci und Madonna haben vor allem eines gemeinsam: Sie alle sind Wissenschaftler – unserer Zeit, wohlgemerkt. Zumindest ist das laut einer Umfrage der Prüfungsorganisation OCR eine weit verbreitete Ansicht unter den 13 bis 16 Jahre alten Schülern in Großbritannien. Immerhin einige längst verstorbene Wissenschaftler sind den Jugendlichen ein Begriff: Isaac Newton wurde von 39 Prozent der Schüler und damit am häufigsten benannt, Albert Einstein war lediglich 29 Prozent der Befragten ein Begriff – und das ausgerechnet im Einsteinjahr.

Auch Marie Curie, Charles Darwin und Alexander Fleming fanden sich in der Liste der historischen Wissenschaftler, bei der Frage nach noch lebenden und aktiven Wissenschaftlern waren die Schüler jedoch ratlos. Kein Wunder, finden doch mehr als die Hälfte der Jugendlichen, dass naturwissenschaftlicher Unterricht langweilig, verwirrend oder schwierig sei. Zwar bescheinigen 79 Prozent den Wissenschaftlern ihre Intelligenz, „cool or fun“ sind sie hingegen nur für sieben Prozent.

„Die Resultate zeigen die wachsende Apathie der heutigen Schüler gegenüber den Naturwissenschaften“, so Clara Kenyon von der OCR gegenüber der britischen Zeitung „The Guardian“. Es sei alarmierend, dass keiner der Schüler wissenschaftliche Pioniere der heutigen Zeit nennen könne, wie etwa Ian Wilmut, der das Schaf Dolly geklont hat. Der Missmut der Schüler gegenüber den Naturwissenschaften macht sich in Großbritannien immer stärker bemerkbar. So sinken nicht nur die Studentenzahlen in den naturwissenschaftlichen Studienrichtungen an den Universitäten, sondern auch die Zahl der entsprechenden Lehrkräfte sowie der Labortechniker.

„Wenn wir die jungen Leute nicht während ihrer Schulzeit für das Fach begeistern und inspirieren können, wer wird dann die große Tradition der wissenschaftlichen Entdeckungen weiterführen?“, so Kenyon weiter. Einige der tausend befragten Schüler machten es sich am einfachsten, indem sie einfach ihre Lehrer zu zeitgenössischen Wissenschaftlern erklärten. Wären die Ergebnisse der Studie nicht dermaßen beschämend, hätten sich diese sicherlich mehr über diesen zweifelhaften Ruhm gefreut…

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