Promi Trend: Adoptionen gegen Midlifecrisis

Adoptionen von Waisenkindern – eine gute Sache, denn Kinder brauchen Eltern. Doch beobachtet man den aktuellen Trend, so ist der Ursprung immer öfter reiner Selbstzweck. Der „Madonna Effekt“, wie Wissenschaftler es nennen, verursache mehr Schaden als Nutzen.

Adoption als Status-Smybol?
Psychologen der Universität Liverpool haben in einer Studie vom April 2008 bereits festgestellt, dass der „Promiwahn“ Auswirkungen auf soziokulturelle Strukturen hat: Immer mehr Eltern in ärmeren europäischen Staaten schicken ihre Kinder in Waisenhäuser. In der Hoffnung, reiche Eltern aus dem Westen würden ihre Kinder adoptieren. Auf Madonna dürften sie nicht hoffen, denn die hat eine eingeschränkte Weltsicht. Afrika und Asien ist ihr „Jagdgebiet“.

Waisenkinder mit lebenden Eltern
Bei vielen Waisen lebt ein Elternteil noch: „In untersuchten Waisenhäusern in 25 Ländern seien 96 Prozent der Kinder nicht Vollwaisen, sondern in Wirklichkeit lebt mindestens ein Elternteil. Und den Behörden ist das sogar meist bekannt“, hat die Studie damals ermittelt. Auch Madonna billigte einen solchen Missstand und sorgte mit der Adoption von David in Afrika für großen Wirbel. Es war nämlich bekannt geworden, dass der Vater des kleinen David noch lebte.

Madonna ist nicht die einzige Prominente, die ein Kind aus dem Ausland in ihre Familie aufgenommen hat. So haben zum Beispiel die Hollywoodstars Angelina Jolie und Brad Pitt drei Kinder aus Vietnam, Äthiopien und Kambodscha adoptiert. Auch deutsche Prominente haben in den vergangenen Jahren immer wieder Kinder adoptiert.

Zu differenzieren bleibt, ob die Adoption dem reinen Selbstzweck dient oder dem Wohle des Kindes. Kritisch zu betrachten bleibt auch, ob Prominente mit ihren fragwürdigen Adoptionsmotiven ein Vorbild für die Gesellschaft abgeben sollten.

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