Eine Million Kubaner bei Juanes-Konzert

Der kolumbianische Sänger Juanes macht leise und aber dennoch sehr erfolgreich Karriere: In Kuba gab er ein Konzert, zu dem rund eine Million Kubaner erschienen sind. Das Konzert auf dem Platz der Revolution war als Beitrag zur Verständigung zwischen Kuba und den USA gedacht. Dem Konzert geht ein Konflikt voran: Rechte Exilkubaner drohten der Familie von Juanes mit dem Tod. Eröffnet wurde die Show von der puertoricanischen Sängerin Olga Tanon. „Wir werden gemeinsam Geschichte schreiben“, sagte sie.

Durch Drohungen lies sich der 37-jährige Sänger jedoch nicht verschrecken: Juanes betonte, dass es bei dem Auftritt um Musik und nicht um Politik gehe. „Es ist ein weiteres Sandkorn für die Verbesserung der Beziehungen durch die Kunst“, sagte Juanes bei seiner Ankunft in Havanna am Freitagabend. „Wir sind als Zeichen der Liebe nach Kuba gekommen. Wir haben die Angst überwunden, um mit euch zusammenzusein, und wir hoffen, dass ihr sie auch überwinden könnt“, kündigte Juanes auf der Bühne. Das Konzert sei „der schönste Traum von Frieden und Liebe“, so Juanes. Eine Einstellung, die eine Million Kubaner zum Gratiskonzert „Frieden ohne Grenzen“ lockte. Auch US-Präsident Barack Obama begrüßte die Veranstaltung und nannte Juanes einen „großartigen Musiker.“

Zuvor forderte Juanes seine Fans auf, weißgekleidet auf dem riesigen Platz zu erscheinen – dem folgend hundertausende. Die meisten von ihnen trugen als Zeichen des Friedens weiße T-Shirts. Manche hartnäckige Fans, die schon Stunden vor dem Konzert den Platz sicherten, hatten Plakate und T-Shirt-Aufdrucke wie „Frieden auf der Erde“.

Auf dem Schauplatz wurden bereits aufregende Reden des Revolutionsführers Fidel Castro gegeben. 1998 hat auch der mittlerweile verstorbene Papst Johannes Paul II. eine Messe gelesen. Der Sänger Juanes ist für sein soziales und politisches Engagement bekannt. Im März 2008 gab er sein erstes Konzert der „Frieden“-Reihe. Der 17-fache Grammy-Preisträger wurde unter anderem mit den Titeln „A Dios Le Pido“ und „La Camisa Negra“ bekannt.

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