Kommende Woche rollt auf Deutschland eine Kältewelle zu: Schnee, Frost und Kälte. Das heißt: Warm anziehen! Doch es gibt Menschen, die dennoch leicht frieren. Oft wird dann scherzhaft gesagt, man hätte eine Kälteallergie. Doch diese Allergie gegen Kälte, die sogenannte Kälteurtikaria, gibt es tatsächlich und tausende Deutsche sind betroffen. In Deutschland leiden etwa 45.000 bis 75.000 Menschen an einer Kälteallergie.
Die Kälteallergie ist fachlich gesehen keine echte allergische Reaktion, sondern zählt zu den physikalisch ausgelösten Allergien bzw. zu den Pseudoallergien. Es handelt sich bei dem Leiden um eine Form der Nesselsucht: Bei Kontakt mit Kälte entstehen rote Quaddeln auf der Haut, die jucken und brennen, erklärte Nicolas Hunzelmann von der Klinik für Dermatologie und Venerologie der Universität Köln dem EPD.
Gefahr im Winter und Sommer
Die Betroffenen müssen sich mit warmer Winterkleidung schützen, notfalls auch mit einer Skimaske, empfehlen Experten. Allerdings ist auch im Sommer Vorsicht geboten: Bei sehr kalten Getränken können die Lippen anschwellen. Einen Sprung ins kalte Wasser sollten Kälteallergiker aus dem Kopf schlagen – das könnte tödlich enden. „Die Gefäße des Körpers weiten sich, so dass der Blutdruck abfällt, was zu einer Unterversorgung lebenswichtiger Organe führt“, warnte Hunzelmann.
Die Auslöser der Erkrankung sind bisher noch nicht erforscht. Behandlungsmöglichkeiten eröffnen Antihistaminika, um die Beschwerden zu mindern.