Batman vs. Superman: Law gegen Damon?

Schon seit längerem ist bekannt, dass sich etwas Gigantisches in Hollywood zusammenbraut. Während im Moment noch Spiderman die Fäden in den Kinos zieht und die Zuschauer in seinen Bann schlägt, hat sich die Produktionsfirma Warner Bros. zusammen mit Star-Regisseur Wolfgang Petersen („Das Boot“, „Air Force One“) und Drehbuch Autor Kevin Walker („Sieben“) an die Verwirklichung des Films „Batman vs. Superman“ gemacht.

„Es ist der Kampf der Giganten“, schwärmte der 61-jährige Petersen gegenüber der Hollywood-Fachzeitschrift „Variety“. Petersen weiter: „Sie ergänzen sich perfekt. Superman ist klar und hell, alles, was nobel und gut ist – und Batman repräsentiert die dunkle, obsessive und rachsüchtige Seite. Sie sind zwei Seiten einer Münze, und das ist genug Material für ein großes Drama“. Die ungleichen Helden sollen also im großen Stil gegeneinander antreten, und natürlich auch ein großes Publikum anziehen. Doch soll der Film nicht nur Comic-Gewitter werden, sondern auch künstlerischen Anspruch haben.

Die Auswahl der Hauptdarsteller ist deshalb eines der spannensten Themen in Hollywood. Die Entscheidung, wer nun Fledermauskostüm oder Superman-Dress überstreifen darf, wurde noch nicht bekanntgegeben, doch ausgerechnet ein Brite wird nun heiss gehandelt, eine der beiden US-Kultfiguren zu mimen: Jude Law. Er hat gute Chancen, sich gegen Mitbewerber wie Johnny Depp oder Colin Farrell durchzusetzen. Der Grund dafür ist sicherlich, dass der 29-jährige Law kein typischer, muskelbepackter Superheld ist. Die Produzenten wollen von diesem Image weg, nicht zuletzt weil die letzten Einzelauftritte der beiden Helden floppten: 1987 endete mit „Superman IV: The Quest For Peace“ die einstmals erfolgreiche Superhelden-Reihe in einem schmierigen und unmotivierten Abklatsch. Auch die Batman-Reihe, einst gestartet von Tim Burton, konnte mit dem pathetischen und unglaubwürdigen „Batman & Robin“ nicht mehr überzeugen.

Für Petersen hat der Image-Wechsel nicht nur kommerzielle Gründe: „Nach dem 11. September ist alles anders. Man wird das Image von Superhelden überdenken und ändern müssen.“ Jude Law ist sicherlich kein Action-Held. Trotz seines relativ jungen Alters ist er schon ein schauspielerisches Schwergewicht, dem ernsthafte und nachdenkliche Rollen liegen. Für seine Rolle in „Der talentierte Mr.Ripley“ wurde er für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Auch in Filmen wie „Gattaca“, „Enemy at the gates“ und zuletzt in Spielbergs „A.I.“ konnte er mit grossen Gefühlen überzeugen.

Wer hat noch Chancen, einen der beiden Superhelden zu spielen? Petersens Favorit dürfte Matt Damon sein. Oft hat er ihn besonders hervorgehoben und schätzt seine schauspielerischen Leistungen wie kein Zweiter. Damon ist ein Vollblutschauspieler, der im Moment mit seinem neuen Film „The Bourne Identity“ das US-Publikum begeistert. Auch erwar bisher besonders durch Rollen in Dramen wie „Good Will Hunting“ erfolgreich. Die Marschrichtung ist also eindeutig: Peterson will den Spagat zwischen Imagewechsel, Glaubwürdigkeit und mitreissender Action schaffen, so wie es Sam Raimis mit dem unscheinbaren Tobey Maguire in „Spiderman“ geschafft hat. Drehbeginn für das Mega-Projekt ist voraussichtlich Frühjahr 2003.

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