Ein Land im Hitzefieber: Der Sommer zeigt sich in Deutschland in diesem Jahr von seiner extremen Seite. Es gilt Alarm Hitzewelle in Deutschland. Schon seit Tagen steigen die Temperaturen in vielen Regionen über die 30-Grad-Marke, im Süden sind sogar bis zu 13 Tage am Stück mit hochsommerlicher Hitze prognostiziert. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer ungewöhnlich langen Phase hoher Temperaturen, die nicht nur Sonnenanbeter, sondern vor allem ältere Menschen, Kinder und Menschen mit gesundheitlichen Problemen vor Herausforderungen stellt. Besonders in dicht bebauten Innenstädten, wo Asphalt und Beton die Wärme wie ein Schwamm speichern und erst nachts langsam wieder abgeben, werden die Nächte zu sogenannten Tropennächten und die Sommerhitze zur Belastungsprobe – Stunden, in denen die Temperaturen kaum unter 20 Grad fallen.
Wer besonders auf sich achten sollte
Die Hitzewelle in Deutschland trifft nicht alle gleich. Für gesunde, junge Menschen ist ein Sommertag oft nur eine Frage der richtigen Erfrischung. Doch für ältere Menschen, deren Herz-Kreislauf-System oft schon ohne zusätzliche Belastung an der Grenze arbeitet, kann große Hitze schnell gefährlich werden. Auch Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Übergewicht leiden stärker, da ihr Körper mehr Wärme produziert und diese schlechter abgeben kann. Babys und Kleinkinder wiederum können noch nicht ausreichend schwitzen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren – hier ist besondere Vorsicht geboten.
Manche Menschen mit Venenschwäche profitieren an heißen Tagen von Stützstrümpfen. Sie verhindern, dass das Blut in den erweiterten Gefäßen versackt, was nicht nur unangenehme Schwellungen, sondern auch Kreislaufprobleme auslösen kann. Wer Medikamente für Herz oder Kreislauf einnimmt, sollte bei anhaltend hohen Temperaturen den Kontakt zu seiner Ärztin oder seinem Arzt suchen, da in einigen Fällen eine Anpassung der Dosierung erforderlich sein kann.
Trinken: Viel, regelmäßig und das Richtige
Der wohl bekannteste Hitzetipp bleibt zugleich einer der wichtigsten: Ausreichend trinken. Etwa zweieinhalb bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag sind für gesunde Erwachsene an heißen Tagen ratsam – bei körperlicher Arbeit oder Sport kann es auch deutlich mehr sein. Am besten eignen sich Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- oder Früchtetees sowie stark verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte. Diese Getränke liefern neben Flüssigkeit auch Mineralstoffe, die der Körper während der Hitzewelle in Deutschland beim Schwitzen verliert.
Zuckerreiche Limonaden sind dagegen keine gute Wahl, denn sie stillen den Durst nur kurzfristig und können ihn sogar verstärken. Eiskalte Getränke wirken zwar verlockend, können aber zu Magenbeschwerden führen, da der Körper Energie aufwenden muss, um sie auf Körpertemperatur zu bringen. Alkohol wiederum entzieht dem Körper Wasser und weitet die Blutgefäße, was das Herz zusätzlich belastet – besser also ganz darauf verzichten.
Leichte Kost für heiße Tage
Wer an heißen Tagen auf deftige Braten oder fettige Fast-Food-Menüs setzt, tut seinem Körper keinen Gefallen. Solche Mahlzeiten liegen schwer im Magen und beanspruchen den Kreislauf unnötig. Leichte, kleinere Mahlzeiten mit viel frischem Obst und Gemüse sind nicht nur bekömmlicher, sondern liefern auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Ein bunter Salat mit Tomaten, Gurken und etwas Olivenöl, frische Melonenscheiben oder gedünstetes Gemüse mit etwas Reis sind ideale Sommergerichte. Auch salzhaltige Speisen dürfen in Maßen auf dem Tisch stehen – sie helfen, den beim Schwitzen verlorenen Natriumhaushalt auszugleichen.
So kühlt man sich richtig ab
Während der Hitzewelle in Deutschland ist nicht immer eine Klimaanlage in Reichweite – doch schon kleine Tricks können für Erleichterung sorgen. Ein feuchtes Handtuch im Nacken oder um die Unterarme gelegt, kann den Körper angenehm kühlen. Auch Arm- oder Fußbäder in lauwarmem Wasser wirken erfrischend, während eiskalte Bäder den Kreislauf eher belasten. Wer keinen Ventilator besitzt, kann auf einen schlichten Handfächer setzen, der für einen sanften Luftzug sorgt.
Ventilatoren selbst kühlen zwar nicht aktiv, sorgen aber durch die Verdunstung von Schweiß für ein spürbares Frischegefühl. Besonders effektiv wird es, wenn man vor den Ventilator einen Wäscheständer mit feuchten Tüchern stellt – so entsteht ein leichter Kühl-Effekt, fast wie eine Mini-Klimaanlage. Wer zudem immer wieder die Beine hochlegt, entlastet die Gefäße und beugt Schwellungen vor.
Bewegung mit Bedacht
Sport und Sommerhitze müssen sich nicht ausschließen – aber die Tageszeit ist entscheidend. Intensive Trainingseinheiten sollten nicht in die Mittagsstunden oder den frühen Nachmittag fallen, wenn die Sonne am stärksten brennt. Besser ist es, sich in den kühlen Morgenstunden oder am späten Abend zu bewegen. Für ältere Menschen, Kinder und Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen gilt: Bei Temperaturen über 30 Grad besser ganz auf Sport im Freien verzichten und sich stattdessen sanft zu Hause oder im Schatten bewegen.
Die Wohnung als Rückzugsort
Wer die Hitze nicht ins Haus lassen möchte, sollte frühzeitig vorsorgen. Außenliegende Jalousien, Rollläden oder Klappläden sind die wirksamsten Schattenspender, da sie die Sonnenstrahlen abfangen, bevor sie das Glas erreichen. Helle oder metallbeschichtete Vorhänge im Innenbereich reflektieren ebenfalls einen Teil der Wärme. Sonnenschutzfolien können den Wärmeeintrag reduzieren, verdunkeln jedoch den Raum.
Am wichtigsten ist jedoch das richtige Lüften: An heißen Tagen sollten Fenster und Türen tagsüber geschlossen bleiben. Gelüftet wird am besten nachts oder in den frühen Morgenstunden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als drinnen. Ein kräftiger Durchzug kann dann die aufgeheizte Luft austauschen.
Schlafen trotz Tropennächten
Viele Menschen wälzen sich in heißen Sommernächten unruhig im Bett. Eine lauwarme Dusche vor dem Schlafengehen kann helfen, den Körper herunterzukühlen. Wer danach nicht komplett abtrocknet, profitiert zusätzlich von der Verdunstungskälte auf der Haut. Luftige Schlafkleidung aus Baumwolle oder Leinen nimmt Schweiß gut auf und sorgt dafür, dass der Körper atmen kann. Auch hier gilt: Keine schweren Mahlzeiten oder Alkohol vor dem Schlafengehen – beides erschwert das Einschlafen.
Technik: Klimagerät oder Ventilator?
Split-Klimageräte kühlen Räume zuverlässig und effektiv, sind jedoch in der Anschaffung teuer und verbrauchen viel Strom. Mobile Monogeräte sind günstiger, verlieren aber an Leistung, wenn der Abluftschlauch durch ein gekipptes Fenster führt und so warme Luft ins Zimmer gelangt. Ventilatoren sind stromsparender, erzeugen aber keine tatsächliche Abkühlung – sie sorgen nur für ein angenehmes Hautgefühl.
Übrigens: Nicht jedes Gerät muss an heißen Tagen laufen. Computer, Fernseher und Lampen produzieren Wärme und sollten, wenn sie nicht gebraucht werden, ausgeschaltet werden. Für Kühlschränke sind Temperaturen von sechs bis acht Grad völlig ausreichend.
Fazit
Hitze ist mehr als nur ein bisschen Sommerwetter – sie kann den Körper erheblich belasten. Wer viel trinkt, sich leicht ernährt, körperliche Anstrengung meidet und seine Wohnung kühl hält, kann die hohen Temperaturen deutlich besser überstehen. Kleine Tricks wie lauwarme Duschen, feuchte Tücher oder cleveres Lüften machen den Unterschied zwischen schweißtreibender Qual und erträglichen Sommertagen. So lässt sich die Gluthitze nicht nur überstehen, sondern vielleicht sogar ein kleines bisschen genießen.