Schweizer Street Parade wird zur Regenparade

Auch die Schweizer können feiern. Doch mehr Sommer als in Deutschland gab es am Samstag für die Street Parade, das Züricher Pendant zur Berliner Love Parade auch nicht. Doch trotz Dauerregen und kühlen 17 Grad warfen sich 650.000 Anhänger der Rave-Kultur in Schale und zogen unter dem diesjährigen Motto „Peace“ feiernd durch die Strassen. Unter einer Vielzahl von Regenschirmen wurde zu den hämmernden Beats getanzt, die von 30 „Love-Mobils“ auf die Raver niedergingen.

Die Grossveranstaltung, die in diesem Jahr zum 11. Mal stattfand, musste dem schlechten Wetter dennoch Tribut zollen. Die Besucherzahlen, die vor einem Jahr noch rund 1 Millionen Menschen betrugen, konnte diesmal nicht annähernd erreicht werden. Keinen Grund für Michel Loris-Melikoff, den Präsident des Vereins Street Parade, Trübsal zu blasen. Dieses Jahr sei der Trend halt der Regenschirm gewesen, obwohl er natürlich hoffe, dass dieser Trend im nächsten Jahr wieder zurückgehe, gab er augenzwinkernd bekannt.

Zumal es auch Grund für grosse Freude bei den Veranstaltern gab. Das schweizerische Landesmuseum in Zürich veröffentlicht in seiner Sammlung Partymode von Designern, die in der Nacht zum Samstag durch einen Modepreis geehrt wurden. Die Street Parade und Techno-Kultur sei zu einem Jugendkulturgut geworden und rechtfertige deshalb die Aufnahme in die Ausstellung des Museums, so die Projektleiterin und Kommunikationschefin des Museums, Christine Marchetto.

Sehr zufrieden mit der grössten Schweizer Party des Jahres waren auch die Gesetzeshüter. Es sei zu keinen grösseren Zwischenfällen gekommen, berichtete die Polizei. Allein die Sonne fehlte der Sommerparty, doch Spass ist ja bekanntlich, was man daraus macht. Und die Besucher der Street Parade machten das Beste daraus.

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