Montgomery bricht Weltrekord über 100 Meter

Es war sein grösstes Ziel, und oft ist er knapp gescheitert. Nun hat es geklappt, der US-Sprintstar Tim Montgomery stellte beim Grand-Prix-Leichtathletikfinale in Paris einen neuen Weltrekord über die prestigeträchtige 100-Meter-Distanz auf. Bei grenzwertigem, jedoch noch zulässigem Rückenwind von 2m/s standen die Chancen gut, und Montgomery nutzte sie. Mit einer Zeit von 9.78 Sekunden unterbot er die alte Bestmarke denkbar knapp um nur eine Hundertstel. Der davor bestehende Rekord hatte unter Fachleuten als so gut wie uneinholbar gegolten.

Die 9.79, damals aufgestellt von Maurice Green, hatten immerhin schon 3 Jahre Bestand. Green, ebenfalls US-Amerikaner, ersprintete sich diesen Weltrekord am 16. Juni 1999 bei den Weltmeisterschaften in Athen. Beleg für ein aussergewöhnlich schnelles Rennen und die guten Bedingungen ist auch der durch Dwaine Chambers eingestellte Europarekord. Chambers egalisierte heute im selben Lauf mit 9.87 den neun Jahre alten Rekord, aufgestellt von Sprint-Legende Linford Christie.

Montgomery gewann durch den Sieg über die 100 Meter auch die Gesamtwertung des Leichtathletik-Grand-Prix in Paris vor dem Mittelstreckenweltrekordler Hicham El Guerrouj, der seine Parade-Disziplin, die 1500 Meter erneut gewinnen konnte. Montgomery strich damit 100.000 Dollar Preisgeld ein. Doch der ideele Wert des 100-Meter-Weltrekords dürfte für den ehrgeizigen Amerikaner ungleich mehr wert sein.