2003: Jugendkriminalität um vier Prozent gestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr ist im Jahr 2002 die Jugendkriminalität um vier Prozent angestiegen. Dies bestätigt der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg in der „Neuer Osnabrücker Zeitung“. Der Lehrerverband schätzt, dass immer mehr Lehrer verängstigt seien, weil die Gewaltbereitschaft bei den Schülern steige. GdP-Chef Freiberg schloss sich dieser Einschätzung an.

Der Anstieg der Gewaltbereitschaft um vier Prozent bestätigt den Trend, der schon seit zehn Jahren zu beobachten ist. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der registrierten Gewaltdelikte um 50 Prozent an. Als Grund für das aggressive Verhalten der Kinder und Jugendlichen nannte Freiberg zunehmende Orientierungs- und Perspektivlosigkeit. Einen weiteren Faktor für das Verhalten findet Freiberg in der Gewaltverherrlichung in den Medien.

Es handle sich um ein Problem der gesamten Gesellschaft, sagte der GdP-Vorsitzende. „Mit Polizei allein lässt sich die zunehmende Jugendgewalt nicht stoppen.“ Es bestehe Anlass zu der Befürchtung, dass der Amoklauf an dem Gutenberg-Gymnasium vor einem Jahr kein Einzelfall bleibe, so Freiberg.

Der GdP-Vorsitzende äußerte zudem erneut Kritik an dem Anfang April in Kraft getretenen neuen Waffengesetz. Es sei „unsauber gemacht“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Demnach wurden auch zahlreiche Kinderspielzeuge zu illegalen Waffen. „Rein rechtlich müsste die Polizei in Spielzeugkisten nach verbotenen Schusswaffen suchen.“

Ein Artikel von Jerry Leopoldo

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