Lebensmittel für Diabetiker sind überflüssig

Seit Jahren werden Lebensmittel für Diabetiker von Experten kritisiert. Nun ist das Aus für diese Lebensmittel offiziell. Der Bundesrat stimmte einer Änderung der Diätverordnung zu, in der das Ministerium für Bundesverbraucherschutz die Verordnung „dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand“ anpassen will. Die Kennzeichnungspflicht entfällt künftig sowie wird es den Warnhinweis „Für Diabetiker nicht geeignet“ bei bestimmten süßstoffhaltigen Diät-Lebensmitteln nicht mehr geben.

Bisher wurden Diabetiker dazu aufgefordert, den Zucker in der Nahrung zu kontrollieren und auf die Menge an Kohlenhydraten zu achten. Bestimmte Produkte, die für Diabetiker vorteilhaft gewesen sein sollen, wurden entsprechend gekennzeichnet. Damit soll nun in weiten Teilen Schluss sein. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) kritisierte bereits vor Jahren, die Lebensmittel seien „aus ernährungsphysiologischer Sicht“ überflüssig. Viel mehr seine allgemeine Ernährungsempfehlungen sinnvoller. Denn Diabetes sei keine reine „Zuckerkrankheit“, sondern sei auch auf Probleme des Eiweiß- und Fettstoffwechsels zurück zu führen.

Empfohlen wird eine ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung mit Gemüse und Obst wie Salat, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukten die auch für viele Diäten sinnvoll ist. Weitgehend gemieden werden sollten fette Wurst- und Käsesorten aber auch Schokolade, Kuchen und Kartoffelchips. Zudem sollten fettarme Milchprodukte gewählt werden und zum Kochen Öl statt Butter verwendet werden.

Für Zuckeraustauschstoffe wie Fruchtzucker konnte desweiteren kein Nutzen nachgewiesen werden. Zudem war es problematisch, dass Diabetiker-Lebensmittel die Zielgruppe oft in trügerische Sicherheit gewogen haben. Häufig hohe Anteile ungünstiger Fette hätten die Gewichtsprobleme vieler Diabetiker noch verstärkt. Dennoch werden die Produkte noch einige Zeit im Handel bleiben, bis das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Insofern Augen auf beim Einkaufen.

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