Diabetiker müssen Teststreifen selbst zahlen

In Deutschland werden Schätzungen zufolge rund 4,5 Millionen Menschen wegen Diabetes behandelt. Diabetes-Typ-2-Betroffene müssen in Zukunft die Kosten für den Harn- und Blutzuckerteststreifen selbst tragen. Gesetzliche Krankenkassen (GKV) zahlen den Teststreifen nur noch in Ausnahmefällen. Damit kommen auf Millionen Diabetes-Typ-2 Patienten insgesamt Kosten in Millionenhöhe zu.

Typ-2-Diabetiker, „die nicht mit Insulin behandelt werden“, müssen in Zukunft für die Kosten eines Teststreifens selbst aufkommen. Nur noch in Ausnahmefällen wird es möglich sein, den Harn- und Blutzuckerteststreifen über ein Rezept von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet zu bekommen, geht aus einer Beschlussvorlage des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hervor.

Ausnahmen seien insbesondere dann möglich, wenn bei Patienten schwankende Blutzuckerwerte wegen einer Blutzucker-Neueinstellung oder einer Medikamenten-Umstellung eintreten. Ebenso auch etwa wegen einer Begleiterkrankung, die eine Kontrolle per Teststreifen erforderlich macht. Die Verordnungseinschränkung soll am 17. März beschlossen werden.

In Deutschland werden 1,2 Milliarden Euro pro Jahr mit Blutzuckerteststreifen umgesetzt, davon werden etwa 900 Millionen Euro bislang als GKV-Leistung abgerechnet und von den Krankenkassen bezahlt.

Wissenschaftliche Studien hätten ergeben, dass die regelmäßige Blutzuckermessung für die Gesundheit der meisten Typ-2-Diabetiker nicht erforderlich ist. Insofern wird der Diabetes-Typ-2 Test als überflüssig angesehen.

Der Beschluss des G-BA ist vorbehaltlich einer Prüfung durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Sollte es zu keiner Beanstandung kommen, wird die Regelung im Sommer in Kraft treten.

In Deutschland werden rund 4,5 Millionen Menschen wegen Diabetes behandelt, doch einen offiziellen Register gibt es nicht. Die International Diabetes Federation (IDF) schätzt die Zahl der in Deutschland lebenden Diabetiker auf 7,5 Millionen.

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