Herbert Grönemeyer mit Mensch auf Platz 1 der deutschen Charts

Herbert Grönemeyer is zurück, und ist mit seinem neuen Song „Mensch“ in den deutschen Single-Charts auf den ersten Platz gestürmt. Dabei steckte er Konkurrenz wie Eminem und Shakira in die Tasche. Es ist die erste Single-Auskopplung aus seinem gleichnamigen Album, welches am 2.9. auf dem Markt erscheinen wird.

Nach seinem letzten grossen Erfolg, dem 1998 erschienen Album „Bleibt alles anders“, was nach nur vier Wochen Platin-Status erreichte, war es um den 47-jährigen Bochumer mit der unverkennbaren Stimme und den eigenwilligen Texten ruhig geworden. Im November 1998 ereilten Grönemeyer zwei Schicksalsschläge, die ihn zu Boden warfen. Erst starb sein Bruder Wilhelm, und nur wenige Tage später erlag seine Frau Anna einem langjährigen Krebs-Leiden. Sie liess ihn und 2 gemeinsame Kinder zurück.

Grönemeyer, von Natur aus ein nachdenklicher und melancholischer Mensch, musste viel Trauerarbeit leisten, und ihm fiel die Rückkehr zur Musik, mit der er stets seine Emotionen verarbeitete, nicht leicht. Er habe sehr zögerlich, langsam und traurig begonnen, wieder Songs zu schreiben. Nach dem Tod seiner Frau wieder Lieder zu komponieren, sei wie der Versuch, nach einem Unfall wieder laufen zu lernen, so Grönemeyer.

Doch nun ist er zurück, und seine Platte wird sehnlich von den zahlreichen Fans in Deutschland erwartet, was der enorme Verkaufserfolg der Single belegt. Herbert Grönemeyer, das ist deutschsprachiger Rock in einer Dimension, die früher wie heute einmalig ist. Mit nun insgesamt 11 Alben konnte er dreiundzwanzig Mal Platin gewinnen, mit Liedern wie „Männer“ oder „Bochum“ schuf er Klassiker. Als erster deutschsprachiger Sänger war es ihm vergönnt, ein Konzert für „MTV unplugged“ aufnehmen zu können, und 1991 spielte er bei einem Konzert in Berlin-Ahrensfelde allein vor 100.000 Zuschauern.

Musikalisch hat sich Grönemeyer in den vielen Jahren seit seinem ersten Album 1983 immer weiterentwickelt, blieb aber stets der Rock- und Bandmusik treu. Seine Texte sind sehr bilderreich und keine leichte Kost. So neigte er schon immer zu „stilistischem Selbstmitleid“, besonders die Songs auf „Bleibt alles anders“ beschäftigten sich stark mit Liebessschmerz, Abschied und Traurigkeit.

Doch mit dem neuen Album sieht er nach vorne. „Unbeschwert in dem Sinne werd ich so wohl nicht mehr werden, aber es ist eine optimistische Platte“, so zitiert das Musik-Magazin „Laut.de“ den Künstler. Die Musik-Szene hat ihn also wieder, und gemeinsam blicken er und seine Fans nun in die Zukunft. Glück auf!

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