Jung und Alt bei der Echo-Klassikverleihung in Frankfurt

Wenn heute Stars aus der Musikszene gekürt werden, dann gilt die Ausmerksamkeit der Medien vor allem den Künstlern der modernen Musikstyles aus dem Rock- und Popbereich. Doch ihr Ruhm und ihre Musik sind oft schnelllebig, sie stürmen die Charts, und oft verschwinden sie nach einigen Jahren in der Versenkung. Sogar die Musik von Legenden wie den Beatles ist nichtmal ein halbes Jahrhundert alt. Anders verhält es sich da mit klassischer Musik. Noch heute erfreuen sich die jahrhunderte alten Werke von Komponisten wie Bach, Beethoven und Mozart enormer Aufmerksamkeit, und bis heute lernen viele Menschen klassische Instrumente, um ihre Musik spielen zu können.

Die besten dieser Interpreten werden seit 1994 bei der „Echo Klassik“-Verleihung gekürt, die in diesem Jahr in der Alten Oper in Frankfurt stattfand. Wer glaubt, dort eine betagte Gesellschaft vorzufinden, die ebenso alte Musiker feiert, irrt. Nicht nur im Publikum fanden sich viele junge Klassik-Fans ein, auch junge Musiker wurden für ihr ausserordentliches Können an ihren Instrumenten geehrt. Verliehen wurden Preise in 20 verschiedenen Kategorien. Die jüngste Preisträgerin ist erst 14 Jahre alt. Die Geigerin Chloë Hanslip wurde zur Nachwuchskünstlerin des Jahres gekürt. Schon länger populär ist die 22-jährige Amerikanerin Hillary Hahn, ebenfalls Geigenspielerin. In diesem Jahr konnte der Youngstar den Echo-Preis für eine der besten Instrumentalisten gewinnen.

Weitere Preisträger in dieser Kategorie waren der 38-jährige deutsche Cellist Jan Vogler, der russische Ausnahme-Pianist Evgeny Kissin, die Flötistin Sharon Bezaly und Trompeter Sergei Nakariakov. Beste Sängerin wurde die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu, bester Sänger wurde nun schon zum zweiten Mal der argentinische Tenor Marcelo Alvarez. Claudio Abbado wurde zum besten Dirigenten des Jahres gekürt, Pianist Maurizio Pollini erhielt einen Sonderpreis für sein Lebenswerk.

Der Erlös des von Schauspielerin Senta Berger moderierten Festakts geht in diesem Jahr, wie schon in den Jahren zuvor, an die Stiftung Frauenkirche in Dresden. Zudem soll in diesem Jahr die Wiederherstellung von Baudenkmälern unterstützt werden, die durch die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer beschädigt wurden. Der erfolgreiche Abend endete mit der Gewissheit, das die Klassik-Szene lebt.

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