Deutschland hat seinen ersten Meister im „Handy-Schmeißen“

Die einen spielen darauf, schreiben Textnachrichten, fotografieren, hören Musik oder – auch das soll es geben – telefonieren mit ihnen. Andere hingegen werfen das Handy soweit weg wie es nur geht, nicht etwa aus Spaß oder weil ihnen die Klingelei auf die Nerven gehen würde, sondern um sich für die Weltmeisterschaft im „Handy-Schmeißen“ zu qualifizieren. Dem 36-jährigen ehemaligen Speerwerfer Thomas Chedor ist dies am gestrigen Samstag gelungen – mit 77,44 Metern warf er ein ausrangiertes Mobiltelefon weiter als seine Mitbewerber und darf sich nun offiziell als deutscher Meister in dieser Disziplin bezeichnen. Am 27. August wird er für Deutschland an der sechsten Weltmeisterschaft im „Handy-Schmeißen“ im finnischen Savonlinna teilnehmen. Um den finnischen Weltrekord von 82,55 Meter zu brechen, muss er allerdings noch fleißig trainieren.

Aus Finnland stammt auch der etwas makabere „Sport“, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. So sollen nun ebenfalls in Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Norwegen, Russland und sogar in Israel entsprechende Qualifikationen stattfinden. „Angefangen haben wir mit 60 Teilnehmern, 2004 waren es schon 160 und es werden immer mehr“, so Christine Lund, die Gründerin der finnischen WM. Übrigens unterscheidet sich das „Handy-Schmeißen nach finnischen Regeln“, wie das ganze offiziell in Deutschland heißt, nur namentlich vom „Handy-Weitwerfen“ des „Internationalen Verbands der Handywerfer“. Ebenfalls im August wird es beim „Handywerfen“ eine Europameisterschaft in Sachsen geben.

Wem das ganze noch nicht verrückt genug ist, für den gibt es beim „Handy-Schmeißen“ auch einen „Freestyle“-Teamwettbewerb. Dabei geht es nicht darum, wer das Handy am weitesten wirft, sondern wer den Wurf am ausgefallensten „performt“. Drei Bielefelder entschieden diesen Wettbewerb für sich, indem sie kostümiert ihre Handys zuerst grillten und dann warfen. Sie werden ebenso bei der finnischen WM dabei sein. „Die schmecken nicht“, war übrigens ihr Fazit – das hätte man ihnen aber auch vorher schon sagen können.

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