Krankenkassen wollen Beiträge senken

Die Turbo-Konjunktur ist auch bei den Krankenkassen angekommen. Diese wollen jetzt ihre Mitglieder entlasten und Beiträge senken. Experten rechnen jedoch damit, dass langfristig höhere Beiträge an die Krankenkassen bezahlt werden müssen. Es wäre also lediglich eine kurze Entlastung an die Versicherten.

Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds sind auf einem Milliardenniveau, weshalb seit Wochen öffentlich eine Diskussion über die Senkung von Beiträgen der gesetzlichen Krankenkassen geführt wird. Viele Krankenversicherungen wollen die angesparten Milliarden nicht auf der hohen Kante liegen lassen. So hat die Barmer GEK vor, im kommenden Jahr auf Zusatzbeiträge zu verzichten.

Experten jedoch kritisieren die geplanten Entlastungen, denn in Zukunft sei mit noch höheren Beiträgen an Krankenkassen zu rechnen. So nennt Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery höhere Ausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts und wegen der steigenden Zahl älterer Patienten, erklärte er gegenüber der Ulmer „Südwest Presse“. Sollte der Turbo-Boom der deutschen Wirtschaft ein Ende finden, „dann wäre es klug, wenn es Reserven gäbe, um nicht hektisch reagieren zu müssen“, fügte er hinzu.

Jedoch gibt es auch Experten, die anderer Meinung sind: „Der Gesundheitsfonds ist keine Sparkasse“, so der Angriff der des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung. „Zusatzbeiträge vermeiden oder Beiträge zu senken wäre besser, als über die gesetzlichen Vorgaben hinaus Beitragsgelder im Fonds anzusammeln“, sagte Sprecher Florian Lanz.

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