Kubanischer Jazzer Compay Segundo verstorben

Compay Segundo ist tot. Der kubanische Musiker erlag am Montag in seiner Heimatstadt Havanna einem Nierenversagen. Seine Landsleute nehmen Abschied von dem großen Jazzer.

Schon am frühen Dienstagmorgen kamen hunderte von trauernden Fans, Angehörigen und Freunden in der kubanischen Hauptstadt Havanna zusammen, um Compay Segunda das letzte geleit zu geben. Mit dem Sänger und Gitarrist hat die Insel einen ihrer größten Stars verloren. „Er hinterlässt eine Lücke in der kubanischen Musik, die nicht zu schließen ist“, sagte Segundos Sohn zum Tod seines 95-jährigen Vaters.

Weltruhm erlangte Compay Segundo, als Wim Wenders 1999 einen Film über die betagten afro-kubanischen Musiker des Buena Vista Social Club drehte. Für das gleichnamige Album bekam der Club bereits 1997 den Grammy-Award. Segundo war neben Ruben Gonzales und Ibrahim Ferrer das bekannteste Mitglied des Buena Vista Social Club. Fast 25 Jahre nach seiner Pensionierung wurde er zum Weltstar und bereiste mit 90 Jahren ferne Länder.

In seiner Heimat hatte Compay Segundo sich schon in den 40er und 50er Jahren einen großen Namen mit kubanischer Musik gemacht – er gilt als Mit-Erfinder des Salsa. Nach der Machtergreifung Fidel Castros ließ er die Musik ruhen und arbeitete in einer Zigarrenfabrik. Doch in den 80ern versuchte er sein Comeback – und hatte auf Anhieb Erfolg. Seine Landsleute hatten ihn noch nicht vergessen.

Diese Artikel sind auch interessant: