Schlechte Zeiten, tolle Frauen: Arme Männer mögen’s mollig

Haben Männer wenig Geld und fühlen sich arm und hungrig, bevorzugen sie üppigere Frauen. Sind sie wohlhabend und satt finden sie zierliche Frauen attraktiv. Diesen Effekt haben US-Forscher bei einem Versuch herausgefunden, bei denen sie bei Probanden beiderlei Geschlechts entsprechende Gefühle hervorriefen.

Allerdings ist dieses Phänomen schon länger bekannt gewesen, betrachtet man die Schönheitsideale des 20. Jahrhunderts: Zu Beginn des Jahrhunderts wurden noch üppige Busen und Dekolletés bevorzugt, in den 20er Jahren kam die erste Schlankheitswelle auf. Die Frauen emanzipierten sich: Im ersten Weltkrieg hatten sie gelernt, auch ohne ihre Männer für sich und ihre Kinder zu sorgen, und diese neue Selbständigkeit wollten sie nicht mehr aufgeben. Im Kampf um die Gleichberechtigung wurde eine androgyne Figur angestrebt, sehr schlank und mit kurzem Haarschnitt, wie Marlene Dietrich 1929 im Film „der blaue Engel“. Im Zweiten Weltkrieg waren die Formen dann wieder üppiger. Es wurde die neue Weiblichkeit propagiert, die vor allem auf die Aufgabe der Mutterschaft hinwies. Auch in der Nachkriegszeit wurden durch den Lebensmittelmangel und wirtschaftlicher Entbehrungen volle, gut genährte Körper als erstrebenswert angesehen, zeugten diese doch von dem Reichtum, genügend zu Essen zu haben.

Marilyn Monroe zeigte ihre doch recht üppigen Formen ab den späten 40er Jahren auf der Leinwand und wurde zum Weltstar. In den Wirtschaftswunderzeiten der 60er Jahre waren wieder die schlanken Formen angesagt: Den Menschen ging es wirtschaftlich gut, es gab genügend zu essen. Das waren die Zeiten der burschikosen, androgynen Frauen wie Twiggy oder Audrey Hepburn. Heute werden die Schönheitsideale vor allem durch die Medien diktiert, auch wenn es immer wieder Trends hin zu üppigeren oder auch extrem schlanken Figuren gibt. Und: Erstaunlicherweise haben sich die Frauen bei dem US-Versuch im Gegensatz zu den Männern bei der Auswahl ihres Traummannes nicht beeinflussen lassen…

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