Schmerz lass nach: Wenn die Tattoos nicht mehr gefallen!

So ist sie, die Modewelt: Schnelllebig und kompromisslos. Was heute in ist, kann morgen schon wieder out sein. So verhält es sich auch mit dem wohl eng anliegensten Mode-Assessoir, das es gibt: Dem Tattoo! Das grösste Problem dieses Schmucks ist sicherlich, dass es eigentlich nicht zum temporären Gebrauch, sondern als endgültige Verschönerung gedacht ist. Nun allerdings scheinen seine Tage gezählt, und vor allem die modebewussten und trendsetzenden Stars aus Musik- und Showgeschäft müssen nun am eigenen Leibe erfahren, wie weh es tut, sich zu irren.

Geri Halliwell etwa, Ex-Spice Girl und dafür bekannt, immer auf der Höhe der neuesten Modetrends zu sein, lässt sich ihre Tattoos wieder entfernen. Ihr Sprecher sagte der Zeitung «Evening Standard»: «Sie wollte das schon ewig machen, weil sie sie mittlerweile geschmacklos findet». Grund dafür ist sicherlich, dass Tattoos, einst noch Ausdruck von Rebellion und Individualität, zum Mainstream verkommen sind. Jeder hat eins, ob nun traditionell auf dem Arm, oder im Nacken, überm Po, am Fussgelenk oder sogar im Intimbereich.

Doch nicht nur Mode-Faktoren bewegen viele Menschen dazu, sich von den eigentlich als endgültigen Körperschmuck gedachten Symbolen auf der Haut zu trennen. Sich den Namen seines Liebsten auf den Arm brennen zu lassen, entpuppt sich zum Beispiel immer wieder als gefährlich. Schauspielerin Angelina Jolie etwa will nach Trennung von Ehemann Billy Bob Thornton verständlicherweise Tattoos loswerden, die als Liebesbeweis an ihn gedacht waren. Schauspielkollege Johnny Depp hingegen, einst liiert mit Winona Ryder, bewies Einfallsreichtum: Er wandelte «Winona Forever» einfach in «Vino Forever» um. Prost! «Baywatch»-Star Pamela Anderson machte aus «Tommy» (für Ex-Ehemann Tommy Lee) schlicht «Mommy».

Die Idee, seinen Körper mit Symbolen zu verzieren, ist sehr alt. Die Geschichte des Tattoos geht zurück bis in die vorchristliche Zeit. Das Wort „Tattoo“ stammt vom Begriff „Tatau“ aus Tahiti ab und bedeutet soviel wie „Bemalung“. Die Tätowierung entwickelte sich aus Körperbemalungen als Tarnung oder Abschreckung. In allen Kulturen gab und gibt es diese Form der Kunst in den verschiedensten Ausführungen und Bedeutungen.

Sich vorher gründlich zu überlegen, ob ein Tattoo wirklich sein muss, geht vielen Menschen anscheinend ab. Dabei bezahlt man für die Entfernung von Tattoos etwa 20mal soviel wie für die Anbringung. Das Entfernen des Körperschmucks ist desweiteren nicht einfach: Farben wie etwa Grün gehen kaum weg, trotz schonenster Verfahren bleiben oft Narben. Damit müssen die trendbewussten Menschen nun wohl leben: Schmerz lass nach!

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