Wahl der Miss World wegen Anschlagsgefahr verschoben

Als kleines Mädchen haben sicherlich viele Frauen davon geträumt: Einmal Miss World sein! Am 30. November dieses Jahres sollte dieser Traum für eine von ihnen in Erfüllung gehen. „Sollte“ wohlgemerkt, denn die Wahlen, die in dieses Jahr in Nigeria stattfinden sollen, wurden aufgrund erhöhter Anschlags- und Boykottgefahr auf den 7. Dezember verschoben.

Die einflussreiche muslimische Gruppe Jama’atul hatte am 23. August alle Muslime dazu aufgerufen die Wahlen zu verhindern, da sie am 30. November innerhalb des muslimischen Fastenmonats Ramadan lag, in dem das Zeigen von nackter Haut streng verboten ist. Erschreckend wenn man bedenkt das immerhin etwa die Hälfte der Einwohner des größten afrikanischen Staates Muslime sind. Ob eine Verschiebung der Wahl für diese Gruppe jedoch ausreicht ist noch unklar, man wird wohl auch am 7. Dezember starke Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen.

Die diesjährige Wahl macht damit aber nicht zum ersten Mal böse Schlagzeilen: Einige der Teilnehmerinnen planten ebenfalls die Wahl zu boykottieren, um damit gegen die Steinigung zum Tode verurteilter nigerianischer Frauen zu protestieren. Laut der Gesellschaft für bedrohte Völker wäre es für die verurteilten Frauen allerdings erheblich hilfreicher, wenn die Kritik der Teilnehmerinnen während der Veranstaltung deutlich gemacht würde. So könnten dann 1,4 Milliarden Zuschauer aus über 140 Ländern, in die das über 2 Stunden dauernde Event übertragen wird, von den Menschenrechtsverstößen erfahren.

Egal wie die Organisatoren der Wahl nun weiter handeln, ich denke, dass speziell durch den menschenrechtlichen Hintergrund diese Wahl ein voller Erfolg wird, hoffentlich ohne Terror.

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