Dixie Chicks wollen nichts mehr mit Country zu tun haben

Ein Imagewechsel im Musikgeschäft ist nichts neues. Ständig versuchen sich Künstler neu zu erfinden, um das Publikums zu begeistern und erfolgreich zu sein. Das ein Imagewechsel auch eine Trotzreaktion sein kann, zeigt die amerikanische Frauenband Dixie Chicks.
Im vergangenen März sagte die Sängerin Natalie Baines in den Diskussionen vor dem Irak-Krieg, dass sie sich schäme aus dem gleichen Staat wie der amerikanische Präsident zu kommen. Für die drei Frauen begannen die schwersten Monate ihrer Karriere. Von allen Seiten wurden sie kritisiert und beschimpft, ihnen wurde mit Mord gedroht und Radiosender weigerten sich die Musik der Dixie Chicks zu spielen.

„Unglücklicherweise habe ich dadurch vor allem besser verstanden, wie unser Genre funktioniert“, sagte Martie Maguire, die Geigerin der Band in einem Interview mit „Spiegel Online“. „Country-Musik gilt in den USA immer noch als sehr, sehr konservativ. Deswegen hat es uns härter getroffen als andere Künstler, die gegen den Krieg waren. Bei Rockmusikern oder Schauspielern erwartet die Öffentlichkeit anscheinend ohnehin, dass sie eher liberal eingestellt sind, bei uns hat man das offenbar für undenkbar gehalten.“, sagte sie. Auch von ihren Kollegen aus der Countryszene kam keine Hilfe. „Diese Leute verschwinden alle schnell in den Bergen, wenn es Ärger gibt, sie stehen nicht füreinander ein. Das war sehr enttäuschend. Unterstützung haben wir nur aus anderen Bereichen bekommen, von Bruce Springsteen zum Beispiel.“

Von ihrem erfolgreichen Musikstil, dem Country, wollen sie die drei Frauen jetzt jedenfalls zurückziehen. „Wir fühlen uns nicht länger als Teil dieser Country-Szene, das kann nicht mehr unser Zuhause sein.“, sagten sie.

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