Diese DVD zerstört sich in 36 Stunden von selbst!

Das amerikanische Unternehmen Flexplay mit Sitz in New York lässt Actionfilme wie Mission Impossible oder James Bond 007 zur Wirklichkeit werden.
MGM, MTV und das Plattenlabel Atlantic Records bedienten sich bereits einer Technologie, die DVD´s mit Verfallsdatum ermöglicht. Durch ein spezielles Material, das sich nach dem Auspacken der Silberscheibe langsam zersetzt, wird es nach einer gewissen Zeit unmöglich, sie abzuspielen. Angaben über dieses Zeitfenster belaufen sich von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Wochen.

Aufwändige und z.T. inkompatible Schutzmechanismen könnten so vermieden werden, auch die Probleme bei der Verbreitung des Mediums werden umgangen. Denn anders als bei DIVX, einem früheren Versuch, zeitlich begrenzte Datenträger zu entwickeln, braucht man hier keine speziellen Abspielgeräte. Die DVD kann laut Aussage von Alan Blaustein, dem Leiter von Flexplay, mit jedem herkömlichen DVD-Player verwendet werden.

Auch in Sachen Recycling und Umweltschutz hat man sich bei Flexplay Gedanken gemacht. Verbraucher haben die Möglichkeit, ihre abgelaufenen DVD´s an das Unternehmen zurückzuschicken. Die einzige Adresse hierfür ist noch die direkte Firmenanschrift des Unternehmens, es bleibt abzuwarten, ob es möglich sein wird, die DVD´s beim Händler zurückzugeben.
Zum Thema Recycling hat Flexplay ausserdem eine recht interessante Studie veröffentlicht, die auf der Firmenhomepage unterhttp://www.flexplay.com im .pdf-Format heruntergeladen werden kann. Kein geringerer als Jonathan Koomey vom Lawrence Berkeley National Laboratory hat diese Studie ausgearbeitet.

Flexplay ist im übrigen nicht das einzige Unternehmen, welches sich mit dieser Technologie beschäftigt. SpectraDisc aus Providence, Rhode Island forschen ebenfalls an der Einweg-DVD.

Ob sich diese DVD durchsetzen kann, hängt jetzt von den Anbietern und der Kundenaktzeptanz ab. Vielleicht können wir uns schon bald den Rückweg zur Videothek ersparen, Strafgebühren für verspätet zurückgegebene DVD´s könnten der Vergangenheit angehören. Und anstatt im Musikgeschäft darauf zu warten, dass endlich ein Kopfhörer zum probehören frei wird, könnten wir uns gegen eine Schutzgebühr, die beim Kauf verrechnet wird, eine Hörprobe unserer Lieblingsbands mit nach Hause nehmen.

Vielen Dank, Q.

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