14. Februar ist für Romantiker ein langersehnter Tag, um die Aufmerksamkeit voll und ganz den Gefühlen zu widmen. Doch die meisten sind in Deutschland vom Valentinstag genervt, schließlich ist Valentinstag seit dem 15. Jahrhundert populär und nervt jedes Jahr aufs Neue. Bis heute ist es Brauchtum, dass Männer ihren Frauen Blumen schenken. Und das ist gut für die Wirtschaft, schließlich kurbelt Konsum das Wachstum an. Doch sollte darauf geachtet werden, Blumen mit dem Fair-Trade Logo zu erwerben, die zu humanen Arbeitsbedingungen angebaut wurden – oder einfach ganz auf Rosen verzichtet werden.
Der Valentinstag geht zurück auf den christlichen Märtyrer namens Bischof Valentin von Terni, der als christlicher Märtyrer starb. So wurde der Valentinstag von Papst Gelasius I. im Jahr 469 für die ganze Kirche als Gedenktag eingeführt, im Jahr 1969 jedoch aus dem römischen Kalender gestrichen. Schließlich ist der Valentinstag nach dem Zweiten Weltkrieg im Konsumrausch gemündet: Während ganzjährig Frauen die meisten Blumen kaufen, werden am Valentinstag Männer zur Zielgruppe zahlreicher Blumenhändler. Dabei sollte darauf geachtet werden, Fairtrade Blumen zu kaufen, wo zugesichert wird, dass die Blumen in ärmeren Ländern zu humanen Arbeitsbedingungen gezüchtet wurden.
Der Preisdruck bei Rosen ist enorm, die Leidtragenden sind die Arbeiter der Dritten Welt. Eine florierende Region ist Kenia, wo Rosen besonders günstig angebaut werden können. Doch die Schattenseiten sind weitreichend: Der Wasserverbrauch ist enorm, vergiftetes Wasser wird ungereinigt in den Boden abgelassen. Vielleicht ist es da besser, seine Geliebte in ein renommiertes Restaurant einzuladen und auf Rosen zu verzichten.
Ein gutes Gegenbeispiel, statt Rosen in Massen zu kaufen wie es die Deutschen tun, ist Italien. In Italien treffen sich am Valentinstag die Liebespaare an Brücken oder auch Gewässern, um sich die volle Aufmerksamkeit bei romantischen Ambiente zu widmen. An den Brücken wird ein Liebesschloss angeschlossen, zumeist ein Vorgängeschloss mit den Initialien des Paares oder sogar einem Foto des Pärchen. Anschließend wird still ein Wunsch geäußert und der Schlüssel ins Wasser geworfen. Auch in Finnland wird auf Rosen weitgehend verzichtet, denn dort wird der Valentinstag als „Freundschaftstag“ gefeiert. Zumeist schickt man anonym einer Person eine Karte, die man sympathisch findet – auch kleine Geschenke sind erlaubt.
Doch Rosen sind zwar in Deutschland an Valentinstag ein Zeichen der Liebe, die Männer ihren Frauen zu beweisen haben. In anderen Länder geht es etwas anders zu: In Japan etwa beschenken am 14. Februar die Frauen die Männer mit Schokolade, bekommen dafür einen Monat später weiße Schokolade als Gegengeschenk. In Südkorea wird der Valentinstag noch ein wenig ausgeweitet: Neben dem Valentinstag am 14. Februar und dem white Day am 14. März nach der japanischen Tradition wird auch der black day am 14. April gefeiert: Wenn zuvor an Valentinstag und dem white day leer ausgegangen ist, trauert am 14. April. In Brasilien hingegen ist der 14. Februar ein ganz normaler Tag, denn der Valentinstag wird dort am 12. Juni gefeiert.
Wer noch unbedingt Last Minute Geschenke zum Valentinstag braucht, sollte kreativ werden.
