Die Rückkehr des Königs: Ein Ring schreibt Filmgeschichte

Als der Abspann des dritten Teiles der „Herr der Ringe“-Trilogie läuft, sitzen zahlreiche Fans oder welche, die es geworden sind, bei aller Begeisterung fast ein bisschen wehmütig im Filmsessel, starren auf die Leinwand und lauschen der ruhigen Musik. Was mag zum einen am nachdenklichen Ende liegen, was der Schöpfer des Herrn der Ringe, R.R. Tolkien, bei allem Happy End als Ende für seine furiose, phantastische, mal düstere und mal strahlende Reise durch Mittelerde auserkoren hat. Zum anderen vielleicht auch daran, dass es wohl einige Zeit dauert, den Mund wieder zu schließen, den man vor Begeisterung und Staunen geöffnet hat. Oder ein paar Mal tief durchzuatmen, nachdem man zahlreiche Male die Luft angehalten hat. Aber vielleicht kommt der Wehmut auch von der Gewissheit, dass die Entdeckungsreise durch Peter Jacksons meisterhafte Verfilmung der Saga nach vielen Stunden im Kino nun endgültig vorbei ist.

Besonders die letzten Stunden, in denen man Seite an Seite mit Herrn Frodo und seinem treuen Begleiter Sam durch die kahlen und unwirklichen Wege nach Mordor gewandert ist, während Aragorn, Legolas, Gimli, Gandalf und die Reiter von Rohan gegen eine Übermacht des Bösen kämpfen und die Hoffnung doch nie aufgeben, hatten es nochmal in sich. Viele kannten den Stoff schon vorher, doch im Kinosaal wurden die kühnsten Phantasien und Erwartungen durch „Die Rückkehr des Königs“ wohl nochmal übertroffen. Ob es nun die unbeschreibliche landschaftliche Kulisse, die tollen Kostüme, die bahnbrechende und monumentale Choreographie der Schlachten wie die um Minas Tirit, die Animierung Smeagols, der Nazguls oder der Armee der Toten ist: Tricktechnisch und gemessen am Aufwand stößt der dritten Teil Tore zu Superlativen weit auf. Grandios, einmalig, phantastisch eben.

Umso beeindruckender, das neben dieser Bilderflut auch die Schauspieler überzeugen können. Neben eines sehr guten Gesamtbildes aufgrund eines hervorragenden Castings, was jeder Rolle des Buches ein sehr gutes Gesicht gibt, sind das namentlich Sean Astin, der den tapferen Samweis spielt. Für seinen bärenstarken Auftritt im dritten Teil erwartet ihn wohl eine Oskar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Aber auch Elijah Wood (Frodo) und Ian McKellen (Gandalf) gehen voll in ihren Rollen auf. Ein weiteres Mal schafft die Musik von Howard Shore Gänsehautatmosphäre, sei es als pathetische Unterlegung der Schlachten oder bedrückend-spannender Untermalung der Reise des Ringträgers Frodo.

Was die Zuschauer eben zu sehen bekommen haben, ist ein Epos, was in vielerlei Hinsicht seinesgleichen sucht, und die Bedenken ob der Verfilmbarkeit des komplexen und umfangreichen Buchmaterials sind zerstreut. Jackson ist es auch im dritten Teil gelungen, alle Handlungsstränge nebeneinander laufen zu lassen und am Ende meisterlich zusammenzuführen. Ein Film-Märchen für die Ewigkeit, was sich hinter den Büchern Tolkiens nicht verstecken braucht.

Vielen Dank an das Cinestar in Dortmund.

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