Spielberg: 11. September darf niemals verfilmt werden

Die Filmbranche ist eng mit unserem Alltag verbunden, und es gibt mittlerweile kaum ein geschichtliche Ereignisse, Kriege und Katastrophen, die nicht in Filme umgesetzt wurden. Und nicht nur das: Es gibt oder gab kaum ein Horrorszenario, was noch nicht in einem Film fiktional dargestellt worden wäre. Der 11. September, der Tag des Terrors, der die USA, und damit auch die Heimat der grössten Filmunternehmen in den Grundfesten erschütterte, machte viele Menschen nachdenklich und kritisch gegenüber solchen Filmen.

Mit der Darstellung von Katastrophen in Filmen geht, absichtlich oder unabsichtlich, auch eine Verharmlosung einher, Realität und Film verschwimmen, bedienen einander. Das dies nicht mit den Ereignissen der Anschläge auf das World Trade Center geschehen darf, dafür macht sich nun unter anderem Star-Regisseur Steven Spielberg stark. In einem Interview mit dem Filmmagazin „Imdb.com“ äusserte er, dass der 11. September von einer Dramatisierung und Darstellung auf der Leinwand, und somit der Gefahr einer Kommerzialisierung unbedingt ferngehalten werden müsste.

Spielberg wörtlich: „Es darf niemals einen Film über den 11. September geben. Es war der Tag der Niedertracht, und diese Ereignisse dürfen sich niemals wiederholen.“ Der 55-jährige Spielberg, wohl der erfolgreichste wie einflussreichste Regisseur unserer Zeit, wurde unter anderem berühmt durch seine Aufarbeitung der Geschehnisse des zweiten Weltkriegs, in denen er das Schicksal der Juden in „Schindlers Liste“ und den Kampf der amerikanischen Soldaten gegen das Nazi-Regime in „Der Soldat James Ryan“ darstellte.

Der Terror im eigenen Land jedoch scheint für Spielberg ein rotes Tuch zu sein. Vielleicht sind die Ereignisse einfach noch zu frisch, und ob sein Wort für die gesamte Filmbranche steht und diese der Thematik des 11. Septembers für immer abschwört, ist sicherlich fraglich. Eins jedoch steht ausser jeder Frage: Mit Steven Spielberg wird es keinen Film darüber geben.

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