Bierkrüge aus Plastik auf dem Oktoberfest

Ein leises «Plopp» bei Anstoßen der Bierkrüge – auf dem nächsten Oktoberfest in München könnte es sich so anhören. Erstmals sollen dort in diesem Jahr Maßkrüge aus Plastik getestet werden.

«Es gibt fast nur Vorteile», sagte der Löwenbräu-Wirt Wiggerl Hagn, der die Idee hatte, am Samstag in München. Damit bestätigte er einen Bericht der Münchner «tz».

«Die Bedienungen müssten nicht mehr so schwer tragen. Die Krüge sind fast ein Kilo leichter als die aus Glas.» Außerdem gehe Plastik nicht so schnell kaputt. «Auf der letzten Wiesn lagen über 26 Tonnen Glasscherben auf dem Boden meines Zeltes», sagte der Wirt. Insgesamt fehlten am Ende 36 000 Krüge.

Einen Nachteil sieht Hagn in den Plastikkrügen jedoch auch: «Die Tradition ginge verloren». Der Wiesn-Wirt will mit einem Probelauf in seinem Biergarten testen, wie das Bier aus Plastikgläsern ankommt. «Wir müssen abwarten, was die Gäste sagen». Die Idee für die Krüge aus Platik hatte Hagn aus Moskau mitgebracht. Bei dem dortigen Oktoberfest gebe es überhaupt keine Glaskrüge.

Die neue Leicht-Maß wurde laut «tz» schon im Münchner Rathaus in einer geheimen Sitzung gefüllt. Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid dazu: «Das Bier schmeckt, das geringe Gewicht hat mich ehrlich gesagt irritiert – und beim Anstoßen gibt es natürlich keinen Klang.»

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