Fünf Euro Praxisgebühr für jeden Besuch beim Arzt

Bislang wurden in jedem Quartal zehn Euro Praxisgebühr fällig. Nun fordern Gesundheitsökonomen die Gebühr auf fünf Euro herab zusetzten, dafür aber für jeden Arztbesuch zu kassieren. Dies würde die Patienten zum Umdenken bewegen, denn wir Deutschen gehen im Vergleich mit den europäischen Nachbarn am häufigsten zum Arzt.

Mit durchschnittlich 17 Arztbesuchen im Jahr sind wir Deutschen Spitzenreiter beim europäischen Vergleich. Die Praxisgebühr von zehn Euro im Quartal beim ersten Arztbesuch beeinflussen dieses Verhalten nicht, so Gesundheitsökologen. Deshalb kam nun der Vorschlag, für jeden Arztbesuch fünf Euro zu nehmen, dafür die bisherige Praxisgebühr und Zuzahlungen für einen Krankenhausaufenthalt abzuschaffen.

Seitdem bekannt ist, dass die Krankenkassen derzeit mit Milliardenzuschüssen rechnen, ist eine heiße Debatte um die zehn Euro Praxisgebühr entflammt. Gesundheitsminister Daniel Bahr von der FDP mag sie am liebsten ganz abschaffen. Der Vorschlag der Gesellschaft für Gesundheitsökonomie, die Pauschale auf jeden Arztbesuch auszuweiten, dafür aber nur fünf Euro zu nehmen und die Zuzahlungen für die ersten 28 Tage eines Krankenhausaufenthaltes würden den Steuerzahler nicht viel mehr kosten als bisher. Schätzungen gehen von 2,4 statt bisher 2,2 Milliarden Euro aus. Die Vorteile lägen dabei, dass sich das Verhalten der Patienten enorm steuern ließe und sich ein Beitragssatzanstieg vermieden ließe.

Kritisiert wird an der bisherigen Praxisgebühr auch der Aufwand. Dieser stünde in keinem Verhältnis zum Nutzen. So wird bei Ärzten von 1,5 Milliarden  und bei Zahnärzten von 400 Millionen Euro Einnahmen ausgegangen. Da Arztbesuche aber teuer sind und wir Deutschen oft den Arzt aufsuchen, sollte dies auch auf die Patienten umgelegt werden, so die Experten.

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